Markt Verpackungsdruck

Der Markt für Verpackungsdruck und Etikettenproduktion weist eine große Dynamik auf. Das hat mehrere Gründe:

Global gesehen sorgen die demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den Schwellenländern dafür, dass der Verpackungsmarkt dort regelrecht boomt. Aber auch in den entwickelten Ländern haben die Marketeers die starke Kommunikationsfunktion von Verpackungen für sich entdeckt. Die Verpackungsbranche profitiert auch vom E-Commerce. Allein in Deutschland werden im Versandhandel jedes Jahr Waren im Wert von 52.741 Mrd. € (Quelle: behv.org) verschickt ... und vorher verpackt. Auch für Umverpackungen im Bereich von Industriegütern, die in kleineren Losgrößen produziert und just-in-time ausgeliefert werden, wächst der Markt. Am gesamten Druckmarkt macht der Verpackungs- und Etikettenmarkt ungefähr ein Drittel des Umsatzes aus. Aktuell sprechen wir hier von einem globalen 250-Mrd.-Dollar-Business.

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Struktur Druckproduktion

Im Wesentlichen gliedert sich der Verpackungsdruckmarkt in die Geschäftsfelder:

  • Druck flexibler Verpackungen
  • Etikettenproduktion
  • Faltschachteldruck
  • Wellpappendruck
  • Blechdruck

Der Verpackungsdruckmarkt ist zusammen mit der Etikettenproduktion (im Schaubild rechts unten) ein Teilmarkt innerhalb der Druckbranche. Im Verlag G&K TechMedia liegt der Schwerpunkt auf flexiblen Verpackungen und Etiketten.

Quelle: Deutscher Drucker Verlagsgesellschaft 

Verpackungen als wirkungsvolle Touchpoints

Einer der wichtigsten Treiber des Verpackungsdrucks ist der Handel mit Fast-Moving Consumer Goods (FMCG). Darunter versteht man Produkte, die vor allem in Supermärkten, Discountern und Drogeriemärkten in kurzer Umschlagzeit und zu relativ niedrigen Preisen verkauft werden, so etwa Softgetränke, Drogerieartikel und Nahrungsmittel.

Die Erkenntnis, dass zum Beispiel eine Verpackung, die beim Frühstück auf dem Küchentisch steht, Tag für Tag auf den Kunden einwirkt, ist noch relativ neu. Die gewachsene Wertschätzung der Verpackung als Touchpoint hat auch etwas mit der digitalen Informationsflut zu tun. Physisch präsente, dreidimensionale Objekte, wie es Verpackungen nun mal sind, wirken im Kontext einer allgegenwärtigen Bildschirmkommunikation stärker als früher. Beim Design und der Produktion von Verpackungen geht es mehr denn je darum, die Produkte emotional aufzuladen. Markenartikler befinden sich in einem harten Wettbewerb und versuchen via Verpackungen, den Consumer für ihre Produkte einzunehmen. Und die Chancen, Käufer zu beeindrucken, sind groß. Der Kunde ist heute nämlich eher bereit, Marken zu wechseln und lässt sich gerne am Point-of-Sale „umgarnen“. Die Konsequenz: Markenartikler und Händler variieren ihre Verpackungs- und Etikettenmotive in kurzen Abständen und legen viel Wert auf eine attraktive Gestaltung inklusive raffinierter Veredelungen.

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Mit Schrumpfetiketten lassen sich zum Beispiel Glasverpackungen sehr aufmerksamkeitsstark gestalten. Diesen Hingucker landete Nutella zum Jahresende 2016. Quelle: G&K TechMedia

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Wenn Produkte – wie hier Karamalz – in großangelegten Multichannelkampagnen vermarktet werden, spielt Print – und hier vor allem der Verpackungs- und Etikettendruck – eine zentrale Rolle. Quelle: www.bfw-tailormade.de

Bislang wird nur ein kleiner Teil der Verpackungen digital bedruckt oder mit digital gedruckten Etiketten versehen. Dafür sind diese Produktionen um so aufmerksamkeitsstärker: Coca Cola, Nutella und Ritter Sport sind drei prominente Beispiele für personalisierte Etiketten. Die Kunden können im Internet ihre persönlichen Etiketten gestalten.

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Ob Coca Cola oder Nutella – ein aufmerksamkeitsstarkes Detail im Marketingmix sind personalisierte, im Digitaldruck erstellte Etiketten. Quelle: www. meinecoke.de und www.nutella.de/sagsmitnutella

Die größten Märkte, die größten Lieferanten von flexiblen Verpackungen

Das Gesamtvolumen des globalen Marktes für flexible Verpackungen liegt bei rund 65 Mrd. US-Dollar (Quelle: PCI Films Consulting). Die prozentuale Aufteilung nach Regionen ist in der folgenden Grafik dargestellt.

Der globale Markt für flexible Verpackungen, aufgeteilt nach Regionen. Quelle: PCI Films Consulting

Der Trend zur Konsolidierung hat die Landschaft der europäischen Lieferanten für flexible Verpackungen in den vergangenen Jahren verändert. So konnte Amcor, der australische Hersteller von Verpackungslösungen, durch die Akquisition des europäischen Bereichs der flexiblen Verpackung von Alcan Packaging seine europäische und globale Marktführerschaft in diesem Segment weiter ausbauen.

Mondi rückte in Europa durch die Übernahme von Nordenia International im Jahr 2012 hinter Amcor und Constantia auf Platz drei der führenden Hersteller flexibler Verpackungen vor. Darüber hinaus tragen auch Private-Equity-Gesellschaften – hier vor allem Sun Capital – durch eine Reihe von Akquisitionen zur Neuordnung dieser Industrie in Europa bei. Dies hat den Effekt, dass die Britton Group und Kobusch zum ersten Mal in der Riege der größten Hersteller erschienen. Mit dem ukrainischen Verpackungsdrucker Ukrplastic befindet sich auch ein Unternehmen mit Standort in Osteuropa unter den weltgrößten Branchenunternehmen.

Die drei führenden globalen Hersteller flexibler Verpackungen sind Amcor mit ca. 9 %, Bemis mit 8 % und Sealed Air mit 4 % Marktanteil.

Die weltweit größten Hersteller flexibler Verpackungen. Quelle: PCI Films Consulting

Die größten Hersteller flexibler Verpackungen in Europa

In Europa ist die Konsolidierung des Marktes bereits fortgeschrittener: Die 20 führenden Hersteller von flexiblen Verpackungen stehen für knapp 70 % des gesamten Marktvolumens. Die Top 3 sind Amcor Flexibles mit 23 %, Constantia Packaging mit 8 % und Sealed Air Cryovac mit 4 % Marktanteil.

Die wichtigsten Hersteller flexibler Verpackungen in Europa. Quelle: PCI Films Consulting

Pro-Kopf-Verbrauch von flexiblen Verpackungen in Europa

Blicken wir auf die Marktvolumina mit flexiblen Verpackungsmaterialien in einigen europäischen Ländern. In Ländern mit einer vergleichsweise hohen Dichte an Supermärkten und Discountern ist der Prof-Kopf-Verbrauch höher als in Ländern mit einer noch kleinteiligen Struktur an familiengeführten Einzelhändlern, in denen Lebensmittel häufig offen verkauft werden. Es lässt sich gut erkennen, welche Länder noch großes Wachstumspotenzial bieten. 

Land Marktvolumen mit flexiblen Verpackungsmaterialien Jährlicher Pro-Kopf-Verbrauch an flexiblen Verpackungsmaterialien
Deutschland 2,4 Mrd. € 30 €
Frankreich 1,9 Mrd. € 31 €
Italien 1,0 Mrd. € 16,4 €
Großbritannien 1,5 Mrd. € 23,8 €
Spanien 553 Mio. € 12 €
Türkei 417 Mio. € 5,6 €
Russland 750 Mio. € 5 €
Polen 345 Mio. € 9 €

Quelle: PCI Films Consulting

Die wichtigsten Druckverfahren

Während im Publikationsdruck meist der Offsetdruck eingesetzt wird, spielen im Verpackungsdruck besonders bei der Verarbeitung flexibler Materialien der Flexodruck und der Tiefdruck eine dominierende Rolle. Eine Besonderheit im schmalbahnigen Etikettendruck besteht darin, dass in den Druckmaschinen häufig mehrere Druckverfahren hintereinander geschaltet werden. Man spricht hier von Hybriddruck- oder Kombinationsdruckmaschinen.

  • Flexodruck: Der Flexodruck ist ein rotatives Druckverfahren, das dank einer flexiblen Druckform sehr vielseitig einsetzbar ist. Es ist das einzige Druckverfahren, in dem Rundlaufungenauigkeiten und Dickenvarianzen des Bedruckstoffes durch die flexible Druckform ausgeglichen werden können, um einen sauberen Rasterdruck zu gewährleisten. So lassen sich flexible Materialien bis hin zu dünnen Folien, alle Papiere und Pappen sowie Materialien mit rauhen Oberflächen und Textilgewebe bedrucken.
  • Digitaldruck: Unter dem Digitaldruckverfahren versteht man vor allem den Tonerdruck und den Inkjetdruck. Im Gegensatz zu den konventionellen Massendruckverfahren kann man im Digitaldruck bei jedem Druck das Druckbild verändern. Das erlaubt individualisierte Printproduktionen bis hin zur Auflage 1.
  • Tiefdruck: Der Tiefdruck ist eines der ältesten Druckverfahren und hat seine Wurzeln in der Kupferstich-Technik. Weil die Druckformherstellung – Ätzung oder Gravur eines Formzylinders – sehr aufwändig ist, findet der Tiefdruck meist bei höheren Auflagen Verwendung.
  • Offsetdruck: Das weltweit verbreitetste Druckverfahren ist der Offsetdruck. Hierbei handelt es sich um ein indirektes Flachdruckverfahren, bei dem die auf einen Zylinder aufgespannte Druckplatte und das zu bedruckende Substrat nicht direkt in Berührung kommen. Die Farbe wird von der Druckplatte auf einen Gummituchzylinder und von dort auf den Bedruckstoff übertragen. Offsetdruckmaschinen gibt es als Bogenmaschinen (Sheetfed) und Rollenmaschinen (Heatset oder Coldset), je nachdem, ob sie Rollen- oder Bogenpapiere oder Karton bedrucken sollen.
  • Siebdruck: Beim Siebdruck wird die Druckfarbe mit einer Gummirakel durch ein feinmaschiges Gewebe auf ein Substrat gepresst. Mit Schablonen werden diejenigen Stellen des Gewebes farbundurchlässig gemacht, die im Druckbild ohne Farbe bleiben sollen. Vor allem im Schilderdruck und im Textildruck findet der Siebdruck Anwendung.

Herausforderungen im Verpackungsdruck

Im Verpackungsdruck geht es nicht nur darum, attraktive Verpackungen zu kreieren. Selbstverständlich muss die Produktion in hoher Geschwindigkeit und mit hoher Kosteneffizienz erfolgen. Im Handel kommt es schließlich auf jeden Cent im Einkauf an. Das wissen auch Verpackungsdruckereien. Deshalb wird das Zusammenspiel von Maschinentechnik, Bedruckstoffen, Farben und Lacken laufend optimiert. Einige Trendthemen stehen für die Profis derzeit im Vordergrund.

Migration
Ein wahrer Dauerbrenner ist bei Lebensmittelverpackungen die zu vermeidende Migration von Druckfarben und Lacken oder von Rückständen in recyceltem Karton auf den Verpackungsinhalt.

Der Übergang von Stoffen auf den Inhalt von Verpackungen kann die Zusammensetzung des Füllguts sowie den Geruch und Geschmack des Lebensmittels beeinträchtigen. Das ist natürlich nicht erwünscht. Schließlich sollen Verpackungen den Inhalt vor Aromaverlust  und Fremdaromen sowie vor Beanspruchungen mechanischer, chemischer und biologischer Art schützen. Deshalb arbeiten die Zulieferindustrie, die Forschungsinstitute und die Verbände stetig daran, das Migrationspotenzial weiter zu minimieren. Erreicht wird dies durch den Einsatz innovativer Farben und Lacke, durch die Herstellung optimierter Substrate inklusive besserer Recyclingprozesse oder durch mehrschichtig aufgebaute Verpackungen.

Digitaldruck
Seit rund 10 Jahren ist der Digitaldruck eines der heißesten Themen in der Druckindustrie. Die Gründe liegen auf der Hand: Zum einen kommt das Druckverfahren ganz ohne Druckplatten, Druckzylinder oder Sleeves aus. Die Druckproduktion kann somit schneller beginnen und auch kleine Auflagen einfach produzieren. Zum anderen lassen sich Individualisierungen bis hin zur Auflage 1 abbilden. Jeder einzelne Druck kann variieren. Gerade als Komplementärmedium zum Internet bieten sich dem Marketing dadurch ganz neue Möglichkeiten. Nachteilig ist am Digitaldruck allerdings, dass die Druckgeschwindigkeit der Drucksysteme langsamer ist als im Flexo-, Offset- oder Tiefdruck. Im konventionellen Verpackungsdruck liegen die möglichen Druckgeschwindigkeiten je nach Anwendung zwischen 100 und 600 m/min. Der Digitaldruck begnügt sich bislang mit 30 bis 300 m/min. Betrachtet man die Kosten für den reinen Druckprozess, so ist der Digitaldruck in der Regel kostenintensiver als konventionelle Druckverfahren. Themen wie die Scheuerfestigkeit oder die Kratzfestigkeit der Drucke sind bei physikalisch beanspruchten Verpackungen ebenfalls ein relevantes Thema, an dem die Digitaldrucksysteme- und Farbenhersteller noch arbeiten.

Welche Druckvolumina der Digitaldruck mittel- und langfristig übernehmen wird, ist noch nicht klar. Weder die Digitaldrucksystemehersteller, noch die Flexodruck- und Offsetdruckmaschinenhersteller sind am Ende ihrer Entwicklung angelangt. Der Digitaldruck wird noch schneller werden, und die konventionellen Druckmaschinen werden ihre Rüstzeiten weiter verkürzen. Mit Rüstzeiten bezeichnet man die Zeiten, die eine Druckmaschine benötigt, um nach Abschluss eines Druckjobs den nächsten Druckjob starten zu können. Welche Technologien letztlich für welche Produktionen eingesetzt werden, hängt von den drei Faktoren Qualität, Zeit und Kosten ab. Mischvarianten – Vordruck mit konventionellen Druckverfahren, Versionierung im Digitaldruck – kommen häufig vor.

Industrie 4.0
Wie in der gesamten Druckindustrie ist im Verpackungs- und Etikettenbereich die Digitalisierung der Prozesse ein großes Thema. Das betrifft die Arbeitsabläufe und die Ansteuerung der Maschinen – Stichwort Druckindustrie 4.0. Sichere Prozesse, die Standardisierung der Produktion und ein hoher Automatisierungsgrad werden angestrebt. Druckdienstleister erreichen dadurch Leistungssteigerungen, Kosteneinsparungen und strategische Wettbewerbsvorteile. Die Vernetzung mehrerer Standorte oder Unternehmen schafft weiteres Rationalisierungspotenzial.

Nachhaltigkeit
Flexible Verpackungen sowie Etiketten werden in der Öffentlichkeit mit Blick auf die Entsorgung diskutiert. Während in Deutschland ein funktionierender Recyclingkreislauf oder eine schonende thermische Verwertung als Engergieträger gewährleistet ist, herrscht auf globaler Ebene häufig die ökologisch ungünstigste Variante der Deponie vor. Im ungünstigsten Fall landen Kunststoffabfälle in der Natur. Die Verpackungs- und Etikettenindustrie, aber auch die Papier- und Recyclingfirmen arbeiten an einer ständigen Verbesserung der Recyclingquote. Aus ökologischer Sicht sollte dies für alle anfallenden Reststoffe angestrebt werden.

Von der Industrie werden mittlerweile auch sogenannte nachhaltige Verpackungen aus Biomaterialien angeboten. Stärke, die meist aus Kartoffeln und Mais gewonnen wird, dient hier als Rohstoff. Biologisch abbaubare und kompostierbare Materialien werden somit zu potentiellen Alternativen zu erdölbasierten Polymersubstraten. Bislang stehen jedoch höhere Rohmaterialkosten sowie eingeschränkte Barriereeigenschaften einer weiteren Verbreitung im Wege. Dennoch wird der Trend in Richtung Umweltschutz und Ressourcenschonung die Entwicklung wettbewerbsfähiger nicht-erdölbasierter Alternativen fördern.

Klebstoffe
Klebstoffe, die bei Etiketten eingesetzt werden, sorgen in der Branche immer wieder für Gesprächsstoff. Mal sind es Beanstandungen bei Haftetiketten wegen Klebstoffablösungen, mal wird die Produktion durch Klebstoffaustritte gestört. Haftmaterialhersteller arbeiten daran, die sich ständig ändernden Ansprüche bei der Verarbeitung und beim Gebrauch von Haftetiketten nachzukommen.

Brailleschrift
Ein ebenfalls großes Thema kam auf die Pharmaverpackungsdrucker in Gestalt der internationalen Norm ISO 17351 "Braille on packaging for medicinal products" zu. Die tastbaren, erhabenen Punkte der Blindenschrift können durch Prägungen oder durch einen erhöhten Farbauftrag erzielt werden. Damit die Normvorgaben eingehalten werden, ist eine Inline-Höhenmessung ein Thema.

Die fünf wichtigsten Etiketten-Typen

Getränkeetiketten
Getränke werden verstärkt über ihr Image verkauft. Hochwertige Selbstklebeetiketten tragen hier ganz besonders zur Markenbildung bei. Neben ihrer kommunikativen Aufgabe müssen Getränkeetiketten auch zunehmend Anforderungen an eine moderne Logistik erfüllen.

Lebensmitteletiketten
Lebensmitteletiketten sind Alleskönner: Sie verstärken den Kaufanreiz und informieren mit Nährstoffangaben über den Inhalt. Wichtig ist hier das gelungene Zusammenspiel mit dem Verpackungsdesign. Durch die Verschiedenartigkeit der Lebensmittel, sei es Obst, Fleisch oder Feinkostprodukten, werden vielfältige Anforderungen an Lebensmitteletiketten gestellt.

Kosmetiketiketten
Ob auf Shampooflaschen oder Parfumflakons – Etiketten für Körperpflege-Produkte müssen immer besonders stylish wirken. Zusätzlich zu ihrer kommunikativen Funktion müssen sie auch besonders strapazierfähig sein und Belastungen durch chemische Inhaltsstoffe oder Flüssigkeiten Stand halten.

Sicherheitsetiketten
Um Waren vor Fälschungen zu schützen, werden ganz spezielle Sicherheitsetiketten eingesetzt. Vor allem im Pharmabereich und im Textilbereich werden diese Etiketten verstärkt verwendet.

Etiketten für Wasch- und Reinigungsmittel
Eine spezielle Art der Etiketten kommen im Bereich Loundry & Home Care, also bei Wasch- und Reinigungsmitteln zum Einsatz. Inmould Labels gehören hier ebenfalls dazu. Zusätzlich zu ihrer kommunikativen Funktion müssen Etiketten in diesem Bereich auch besonders strapazierfähig sein und Belastungen durch chemische Inhaltsstoffe oder Flüssigkeiten Stand halten.

Berufsbilder in Verpackungsdruckunternehmen

Innerhalb der Verpackungsdruckbranche trifft man eine Vielzahl an Berufsbildern. Neben den klassischen dualen Ausbildungen werden an mehreren Hochschulen wie etwa an der Bergischen Universität Wuppertal, der FH München, der HTWK Leipzig, der Beuth Hochschule für Technik und der Hochschule für Medien Stuttgart druckspezifische Studiengänge angeboten. In Stuttgart gibt es auch ein spezielles Technologiezentrum für den Flexodruck.

  • Verpackungsdesigner (Packaging Designer) (m/w)
  • Kunststoff-Formgeber (m/w)
  • Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Schwerpunkt Folienextrusion (m/w)
  • Mediengestalter Digital und Print (m/w)
  • Medientechnologe Druck (m/w)
  • DFTA Flexodruck-Technologe  (m/w)
    Hier wird der Beruf im Video vorgestellt: 

  • Maschinen- und Anlagenführer (m/w)
  • Packmitteltechnologe (m/w)
  • Staatlich geprüfter Techniker (w/m)
  • Industriemeister Papierverarbeitung und Kunststoffverarbeitung (m/w)
  • Techniker der Fachrichtung Druck- und Medientechnik (m/w)
  • Bachelor/Master Verpackungstechnik (m/w)
  • Fachkraft für Lagerlogistik (m/w)
  • Mechatroniker bzw. Elektroniker für Betriebstechnik (m/w)
  • Industriemechaniker (m/w)
  • Medienkaufmann (m/w)
  • Medienfachwirt (m/w)

Stellenmärkte

Wer in der Druckindustrie neue Mitarbeiter benötigt oder einen neuen Job sucht, für den gibt es zwei Spezial-Stellenmärkte:

Verbände und Institute

Bundesverband Druck und Medien

Der BVDM in Berlin ist der Arbeitgeberverband in der Druckindustrie und bündelt als Dachorganisation der verschiedenen Landesverbände Druck und Medien die Interessen der Printbranche auf Bundesebene. Als zentralen Event veranstaltet der BVDM einen jährlichen Deutschen Druck- und Medientag. www.bvdm-online.de

Deutsches Verpackungsinstitut e.V.

Das Deutsche Verpackungsinstitut dvi unterstützt als Netzwerk der Verpackungsindustrie den Know-how-Transfer und fördert den Dialog zwischen Unternehmen, Institutionen und Partnern. Seine Mitglieder kommen aus allen Stufen der Wertschöpfungskette. Das dvi ist Plattform für Informationen, Einblicke, Impulse und Austausch zum Thema Verpackung. www.verpackung.org

DFTA Flexodruck Fachverband

Der DFTA Flexodruck Fachverband mit Sitz in Stuttgart vertritt rund 300 vorrangig mittelständische Mitgliedsunternehmen der Flexodruckindustrie. Der Verein versteht sich als Dienstleister für die deutschsprachigen Unternehmen der Flexodruckindustrie, die Zulieferer, die Druckvorstufe und die Verarbeiter. www.dfta.de/

ERA European Rotogravure Association

In der ERA sind die größten europäischen Tiefdruckereien organisiert. Der Verband veranstaltet Kongresse, bei denen meist Technik- und Marktthemen auf dem Programm stehen. Die ERA betreibt auch technische Forschungen und ist als Lobbyverband auf politischer Ebene aktiv. www.era.eu.org/

Fachverband für die Druckindustrie und Informationsverarbeitung (FDI)

Der FDI ist ein bundesweit berufsorientierter Zusammenschluss von Mitarbeitern der Druck- und Medienindustrie. Dabei ist der FDI der Branchenverband mit den meisten Einzelmitgliedern (knapp 3.000 Personen). Im Vordergrund der Vereinsarbeit steht der kollegiale Austausch in mehreren Regionalbezirken. www.fdi-ev.de

FFI Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V.

Der FFI Fachverband Faltschachtel-Industrie, vertritt die Interessen von mehr als 60 Unternehmen mit über 80 Produktionsstandorten. Die Branche erwirtschaftet jährlich ca. 860.000 Tonnen Faltschachteln, was einem Produktionswert von rund 1,86 Mrd. Euro entspricht. www.ffi.de

Fogra Forschungsgemeinschaft Druck

Die Fogra Forschungsgesellschaft Druck verfolgt den Zweck, die Drucktechnik in den Bereichen Forschung und Entwicklung zu fördern und die Ergebnisse für die Druckindustrie nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck unterhält der Verein in München ein eigenes Institut mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter Ingenieure, Chemiker und Physiker. www.fogra.org

FTA Europe

Die FTA Europe ist ein europäischer Ableger der amerikanischen FTA. Der Verband vertritt die Interessen der Flexodruckindustrie und veranstaltet Kongresse und Awards. www.fta-europe.eu/

Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung

Der Arbeitgeberverband HPV vertritt neun Landesverbände der deutschen Papier und Kunststoffe verarbeitenden Industrie in allen sozialpolitischen Fragen. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. www.hpv-ev.org

Industrieverband Papier- und Folienverpackung

Der IPV nimmt die Interessen der Unternehmen für flexible Verpackungen und der Hersteller von Servietten und Tischdecken aus Zellstoff sowie der Zulieferfirmen wahr. www.ipv-verpackung.de

SID – Sächsisches Institut für die Druckindustrie

Ob Auftragsforschung für den Mittelstand, Industrieforschung für Bund und Länder oder die Entwicklung von Messgeräten, das Aufgabenfeld des SID ist weit gefächert. Die Prüflabore für Druckqualität, Druckweiterverarbeitung und Maschinenakustik bieten den Branchenunternehmen vor allem technische Unterstützung. www.sidleipzig.de

Verband Metallverpackungen

Der VMV vertritt die Interessen von rund 55 Mitgliedsunternehmen, die insgesamt über 11.000 Mitarbeiter beschäftigen und allein im Inland 1,7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. www.metallverpackung.de

Verband der Wellpappen-Industrie

Im VDW sind 30 Wellpappenunternehmen mit etwa 100 Werken in Deutschland organisiert. Damit repräsentiert der Verband rund 80 Prozent der deutschen Wellpappenproduktion. www.wellpappen-industrie.de

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

Der VDMA vertritt über 3.200 meist mittelständische Unternehmen der Investitionsgüterindustrie und ist damit der größte Industrieverband in Europa. In der Sparte Druck- und Papiertechnik sind Deutschlands Maschinenbauer aus den Bereichen Druck, Druckweiterverarbeitung und Papierproduktion organisiert. www.dup.vdma.org/

Verband Vollpappe-Kartonagen

Der Verband Vollpappe-Kartonagen (VVK) e.V. ist die Organisation der Hersteller von Verpackungen aus Vollpappe in Deutschland. www.vvk.org

Fachzeitschriften & Fachportale

Im Verpackungsdruck informieren mehrere Fachzeitschriften und Fachportale die Printprofis. Neben einschlägigen Spezialpublikationen gibt es auch Generalisten für die gesamte Druckindustrie mit einem hohen Anteil an Informationen zum Verpackungsdruck. Hier eine Auswahl relevanter Publikationen:

Die Lieferindustrie

Für Druckdienstleister gibt es zahlreiche Lieferanten, welche die zum Drucken notwendigen Technologien und Verbrauchsmaterialien zur Verfügung stellen. Im Folgenden führen wir eine Auswahl relevanter Hersteller von Maschinen, Werkzeugen, Substraten, Farben, Lacken und weiterer Verbrauchsmaterialien auf.

Flexodruck, Offsetdruck, Digitaldruck & Tiefdruck

Druckfarben, Lacke, Druckplatten & Peripherie

Papierhersteller und Papiergroßhändler

Messen

Für Verpackungsdruckereien und Etikettenproduzenten gibt es mehrere Fachmessen. Während in den anderen Druckbereichen die alle vier Jahre stattfindende Drupa in Düsseldorf die Leitmesse darstellt, sind es im Verpackungssektor mehrere Spezialmessen wie zum Beispiel die Interpack (Düsseldorf) oder die Labelexpo (Brüssel), die für die Branche als relevanter angesehen werden. Im Folgenden listen wir einige der bedeutendsten Messen auf: