Markt Musical Instruments

Wie viele Musiker gibt es? Über die Anzahl der Menschen, die in ihrer Freizeit musizieren, liegen Informationen aus unterschiedlichen Quellen vor.

Neben dem MIZ, das regelmäßig Daten zu Ensembles sowie zu aktiven und fördernden Mitgliedern in den Verbänden des instrumentalen und vokalen Laienmusizierens publiziert, führen vor allem einzelne Forschungsinstitute bundesweite Untersuchungen durch. Allerdings unterscheiden sich die Umfragen sowohl hinsichtlich ihrer Vorgehensweise und Methodik als auch im Hinblick auf die erfassten Merkmale und Altersgruppen zum Teil erheblich voneinander.

Das gesamte eDossier "Markt Musical Instruments" finden Sie hier als Download.

Musizierende in der Bevölkerung ab 14 Jahren

Die Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) 2014, eine der großen Markt-Media-Studien für Radio und Fernsehen, die u.a. im Auftrag der ARD-Werbung und des ZDF Werbefernsehens durchgeführt wird, weist für den Bereich des instrumentalen Laienmusizierens rund 13,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren aus, die regelmäßig in ihrer Freizeit ein Musikinstrument spielen. Das entspricht umgerechnet rund 9,5 Millionen Menschen.

Zu vergleichbaren Ergebnissen kommen auch andere Untersuchungen, die für das instrumentale Laienmusizieren Bevölkerungsanteile zwischen 12 und 13,5 Prozent nachweisen:

Die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) des Instituts für Demoskopie Allensbach ermittelt - in einer etwas älteren Untersuchung aus dem Jahr 2005 - ebenfalls 13,5 Prozent der Bevölkerung, die ein Instrument spielen. Zum damaligen Zeitpunkt waren dies rund 8,8 Millionen Menschen. Auch die AWA berücksichtigt dabei nur die über 14-Jährigen.

Im Freizeit-Monitor 2013 der Stiftung für Zukunftsfragen geben 12 Prozent der Befragten ab 14 Jahren oder umgerechnet 8,4 Millionen Menschen an, regelmäßig, aber mindestens einmal im Jahr, Musik zu machen. Inwieweit hiermit auch das vokale Musizieren erfasst ist, kann allerdings nicht ermittelt werden. Die Fragestellung lässt jedoch darauf schließen, dass unter „Musik machen“ vornehmlich das instrumentale Musizieren verstanden wurde. 

Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der SOMM, des Verbands der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche, kommt zu dem Ergebnis, dass im Jahr 2012 in 17,7 Prozent der deutschen Haushalte ein oder mehrere Mitglieder aktiv ein Musikinstrument gespielt haben. Die Zahl der musizierenden Mitglieder pro Haushalt lag durchschnittlich bei 1,4 Personen. Hochgerechnet auf die Gesamtheit aller Haushalte in Deutschland entspricht dies 10,1 Millionen Menschen oder rund 12,5 Prozent der Gesamtbevölkerung (ohne Alterseinschränkung).

Für den Bereich des vokalen Laienmusizierens weist allein die oben bereits erwähnte Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse bundesweite Daten aus. Die Frage „Singen Sie in einem Chor, Gesangverein oder in einer anderen Gruppe?“ bejahten 6,3 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Das entsprach zum damaligen Zeitpunkt rund 4,1 Millionen Menschen. Rund 32 Prozent oder 1,3 Millionen der befragten Chorsängerinnen und -sänger gaben an, auch ein Musikinstrument zu spielen. Inwieweit bei den Umfrageergebnissen neben Amateurmusikerinnen und -musikern auch professionelle Musikerinnen und Musiker berücksichtigt sind, kann nicht ermittelt werden.

Marktdaten für Deutschland

Es gibt verschiedenste Quellen, aus denen man die Marktdaten beziehen kann. Zu Rate gezogen wurden SOMM und IMIS, Deutscher Musikrat, Statista, Musikwirtschaft in Deutschland und NAMM.

SOMM

Nach Marktzahlen, die der Branchenverband SOMM (Society of Musical Merchants) erhebt und veröffentlicht, wird in Deutschland mit Musikinstrumenten ein Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erzielt. (Stand 2015)

Jeder zehnte Bundesbürger besitzt bzw. spielt ein Musikinstrument, die Zahl der aktiven Hobby-, Semi-Professionellen- und Profis Musiker im Pop-Rock, Jazz und Blues wird auf ca. zwei Millionen geschätzt. Im Gegensatz zu Klavier und Streichinstrumenten ist die moderne Musik sehr Technik orientiert und neben Instrumenten sind auch Verstärker, Effekte, Computer und weiteres Zubehör erforderlich und sorgen für große Umsätze.

IMIS

Die SOMM erfasst Daten ihrer Mitglieder in der sogenannten IMIS (International Music Industry Statistics) und dies ist die wichtigste Industriestatistik für die Musical Instruments-Branche. Die SOMM deckt damit ca. 70% des gesamten Umsatzes ab.

Die IMIS ist einzigartig in der Branche. Es gibt keine weitere regelmäßige Datenerhebung der Musikinstrumenten- und Musikequipment-Umsätze in Deutschland auf Lieferantenbasis. Jedoch gibt sie noch nicht die Um- und Absätze des Gesamtmarktes wieder. Dennoch liefert die IMIS den Branchenteilnehmern umfangreiche und gesicherte Daten bezüglich Umsatzentwicklung und Umsatzvolumina und leistet somit einen Beitrag zur Findung von Maßnahmen für den Erfolg der Branche.

Fazit:

  • € 1,5 Miliarden Umsatz mit Musikinstrumenten in Deutschland 
  • 2 Millionen Musiker
  • 1.216 Hersteller von Musikinstrumenten
  • 1.858 Musikinstrumentenhändler
  • 931 staatliche Musikschulen (Verband VdM)
  • 579 freie Musikschulen (teilweise im Verband bdfm erfasst)

Anteile am Gesamtumsatz:

  • 16,2 % Saiteninstrumente
  • 15,7 % Tasteninstrumente
  • 15,7 % Mikrofone & Kopfhörer
  • 8,5 % Schlagzeug & Percussion
  • 6,3 % Blasinstrumente
  • 5,8 % Recording Hardware
  • 2,4 % Kabel

Musikwirtschaft in Deutschland

Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Musikunternehmen unter Berücksichtigung aller Teilsektoren und Ausstrahlungseffekte

Die Teilbranchen der deutschen Musikwirtschaft haben 2014 insgesamt elf Milliarden Euro umgesetzt. Mit insgesamt 127.000 Selbständigen und Arbeitnehmern übertreffen sie die Erwerbstätigenzahlen jeder anderen Medienbranche. Die Bruttowertschöpfung lag dabei 2014 mit rund 3,9 Milliarden Euro sogar über der von Filmwirtschaft, Radioveranstaltern, Buch- oder Zeitschriftenverlagen. Innerhalb der Kultur- und Kreativwirtschaft leistet die Musikwirtschaft damit einen bedeutenden Beitrag zur Einkommensentstehung. 

Dies sind Ergebnisse der Studie „Musikwirtschaft in Deutschland“, die im September 2015 vorgestellt wurden und mit der erstmals fundierte Zahlen des musikwirtschaftlichen Gesamtmarktes mit seinen wichtigsten Teilsektoren vorliegen. Die Untersuchung wurde vom Institut für Kommunikationswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena (IfKWJ) unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Seufert durchgeführt. Auftraggeber sind in Kooperation die wichtigsten Verbände der Musikwirtschaft, Förderer die Freie und Hansestadt Hamburg und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

NAMM

Der amerikanische Branchenverband NAMM erstellt jährlich in Zusammenarbeit mit internationalen Verbänden einen Global Report,  der die Marktdaten der wichtigsten 24 Länder beinhaltet. Hier die Daten für Deutschland, Schweiz und Österreich. (Wertangaben in US $)

Deutschland

Deutschland ist der 4 größte Markt für Musikinstrumente weltweit. Für 2014 und 2015 hat die NAMM US $ 1 Milliarde Umsatz für Deutschland ermittelt, bei einer Gesamtbevölkerung von 80,5 Millionen.

Die NAMM hat die Daten des statistischen Bundesamtes verwertet und kommt zum Ergebnis: 1.216 Hersteller von Musikinstrumente haben einen Umsatz von € 611.4 Million erzielt, während 1.858 Musikinstrumentenhändler einen Umsatz von € 1.3 Milliarden erwirtschaftet haben. Davon hatte der Versandhändler Thomann im Jahr 2014 ca. 600 Millionen Umsatz.

Die Summe differiert von der oben angegebenen Milliarde, weil Einzelhändler auch ins europäische Ausland verkauft haben.

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Österreich

Österreich macht bei einer Bevölkerung von 8,7 Millionen einen Umsatz mit Musikinstrumenten in Höhe von US $ 88 Millionen. Die NAMM greift auf Daten von 2014 und 2015 zurück.

Internet Shops gibt es in Österreich nur wenige, das online Business wird von Deutschen Firmen dominiert.

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Schweiz

Die Schweiz macht bei einer Bevölkerung von 8,1 Millionen einen Umsatz mit Musikinstrumenten in Höhe von US $ 131 Millionen. Die Schweiz hat die höchsten pro Kopf Ausgaben der drei DACH-Länder. Die NAMM greift auf Daten von 2014 und 2015 zurück.

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Im direkten Vergleich die Pro-Kopf-Ausgaben in den DACH-Ländern (in US $):

Land Umsatz ($) Einwohner (Millionen) Pro Kopf-Ausgaben ($)
Deutschland 1 Milliarde 80,5 12,48
Schweiz 131 Millionen 8,1 16,13
Österreich 88 Millionen 8,7 10,16